Auch Jenesien hat Erdpyramiden zu bieten, und zwar in der Wieser Lahn, nahe dem Gasthof Wieser. Klar hebt sich der rote Lehmboden des großen Erdrutschgebietes von den Weiden und Wäldern ab und deutlich treten die Erdpyramiden hervor. Die Lahn ist Ursprungsgebiet des Margarethenbaches, der hinunter ins Etschtal nach Siebeneich fließt.

Wie entstehen Erdpyramiden?
Heute wissen wir, wie die Erdpyramiden entstanden: Voraussetzung für die Entstehung von Erdpyramiden sind bestimmte Eigenschaften des Materials (nicht zu fest und nicht zu weich), regelmäßiger Niederschlag , eine windgeschützte Lage sowie das Vorkommen von größeren Steinen bzw. Felsblöcken aus in dem feinkörnigen Material. Dort, wo der lehmartige Untergrund nicht durch den Stein vor Regen geschützt ist, zerfließt er und bildete so die Pyramide. Fällt der Deckstein, zerrinnt die Pyramide beim nächsten Niederschlag in kurzer Zeit.

Die Sage um die Erdpyramiden
Früher, als es für dieses Naturphänomen noch keine wissenschaftliche Erklärung gab, erklärten sich die Menschen dieses Vorkommnis wie folgt:
Als der Junge des Schwarzhofs, der am schönsten gelegene Hof von den damals vier Höfen in Nobls, beide seiner Eltern verloren hatte, kam der Vormund des Jungen zu ihm auf den Hof. Der Vormund, der Trifallerbauer von Zenesi, wollte aber den schönen Hof nur für sich haben, deshalb behandelte er den Jungen sehr schlecht und ließ ihn als Knecht arbeiten. Als der Bub volljährig war, hätte er den Hof übernehmen können, doch der Trifallerbauer gab ihm den Hof nicht. Da wurde der Junge sehr zornig, nahm einen Stock und grub damit in die Erde vor dem Haus: "An dieser Stelle soll eine Lahn (Mure) ausbrechen und den Schwarzhof mit all seinen Gebäuden und dem Vieh mitreißen, bis zum Wieserhof und erst, wenn sie dort den halben Herd mitgerissen hat, soll sie stehen bleiben." Und so geschah es auch! In der Nacht brach ein fürchterliches Gewitter los, eine Lahn brach aus und riss den Hof mit sich.
Heute noch bricht die Lahn jedes Jahr ein Stück Wiese ab.